Mit kühlem Kopf, aber ohne Blick auf höchste Klassen

Jonas Paul Stehling ist von Beruf Basketballmanager — im Fußball darf er künftig Spiele in der Landesliga leiten

Mit kühlem Kopf, aber ohne Blick auf höchste Klassen

Er leitet gerne Fußballspiele. Und das macht Jonas Paul Stehling so gut, dass er künftig auf Ebene der Fußballverbands Mittelrhein Meisterschaftsspiele der Männer in der Landesliga pfeifen darf. Es sind besonders zwei hervorstechende Stärken, die dem 28-Jährigen vom SV Lövenich-Widdersdorf von den Schiedsrichter-Beobachtern bescheinigt werden, die die Referees mindestens viermal pro Saison bewerten: Zunächst einmal seine große Gelassenheit, die ihm hilft, auch in hektischen Situationen auf dem Platz einen kühlen Kopf zu bewahren und dann seine gute Kommunikation. Mit dieser Gabe bekommt er einen guten Zugang zu den Spielern, die somit seine Entscheidungen akzeptieren.

„Mein Ziel ist es, die Fußballspiele gut zu leiten und nicht zu verkrampft irgendwelche Ziele zu verfolgen und an Aufgaben in höheren Klassen zu denken“, gibt Jonas Paul Stehling einen Einblick in seine Gedankenwelt. Der Manager Sport der 2. Basketball-Bundesliga, der die Strippen in der Geschäftsstelle Im Kabellager in Köln zieht, ist sich sicher, dass für ihn der Zug Richtung Fußball-Bundesliga längst abgefahren ist. Aber mit seiner Entwicklung ist er so, wie sie ist, trotzdem sehr zufrieden.

Bereits im Alter von 13 Jahren begann er als junger Fußballer, in Marburg als Jugendschiedsrichter Begegnungen im Nachwuchsbereich zu pfeifen. Als Senior kickte er dann in der Kreisliga und musste sich bald für eine Richtung entscheiden, da der Aufwand für beides gleichzeitig doch zu hoch war. Sein Herz entschied, als Spielleiter weiterzumachen.

2020 verließ der beim TSV Niederweimar gemeldete Stehling die Marburger Schiedsrichtervereinigung, weil es ihn für sein Master-Studium im Sportmanagement ins württembergische Tübingen nahe Stuttgart zog. Nach dem Studium wechselte er berufsbedingt nach Köln. Da er nach Lövenich zog, schloss er sich als Schiedsrichter dem SV Lövenich-Widdersdorf an. In dem Verein, dessen erste Mannschaft in der Kreisliga A des Fußballkreises Rhein-Erft spielt, trainiert er zudem die Nachwuchsfußballer der U14.

Bevor der Sportmanager in die Domstadt zog, lief sein Hobby für ihn so nebenher. „Erst hier hat mich der Ehrgeiz so richtig gepackt“, verrät Stehling mit lachendem Gesicht: „Da habe ich die Zügel kräftig angezogen und mich als Schiedsrichter mächtig ins Zeug gelegt.“

Knut Kircher als Vorbild

Dies bemerkten auch die Beobachter, die ihn überdurchschnittlich gut bewerteten. Für diesen euphorischen Einsatz wurde der Spielleiter nun mit dem Aufstieg in die Landesliga belohnt.

Sein Vorbild war übrigens Knut Kircher, ehemaliger Bundesliga- und Fifa-Schiedsrichter aus Tübingen, heute Geschäftsführer Sport und Kommunikation der DFB-Schiri-GmbH und somit Sportlicher Leiter der Elite-Schiedsrichter. „Seine Art und Weise, Spiele zu leiten, hat mir sehr imponierte“, gesteht Jonas Paul Stehling.

 

Text: KSTA vom 15.06.24

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