Finaltag der Amateure in Bonn – Alemania Aachen holt den Pott

Nach langer Zeit hat sich Alemania Aachen wieder für die erste Runde im DFB-Pokal Qualifiziert. Zwar stand man 2013 und 2018 jeweils im Finale, verlor dieses aber dann. Im Jahr 2018 gegen Viktoria Köln (0:2 n.V.) und 2013 eben gegen diese Fortunen aus Köln (1:2). Zeit also für einen Sieg am heutigen Finaltag der Amateure im Stadion Bonn vor 6.645 Zuschauern.

Finaltag der Amateure in Bonn – Alemania Aachen holt den Pott

Doch der Gast aus Köln legte zunächst das Tempo vor. Auf dem kurz vorher noch gewässerten Grün kamen die Fortunen besser zurecht. Und schon in der 4. Minute gelang Bernard Kyere, der eigentlich gelernter Abwehrspieler (Innenverteidiger)  ist, der frühe Dosenöffner zum 0:1 mit einem satten Pfund in die lange Ecke und zeigte Knipserqualitäten. Fortuna Trainer Oliver Zapel hatte ihn Aufgrund von Personellen Problemen kurzerhand nach vorne beordert.

“Nach dem Führungstreffer kamen in der Mannschaft bei Spielern kleinere Wehwechen auf“, so Zapel nach dem Spiel.

Die gute erste Halbzeit endete mit dem 1:1 durch einen Schuss aus der Drehung von Dimitri Imbongo Boele, der in der 45+1 den Treffer für seine Aachener erzielte.

 

Nach der Pause kam Aachen wie Ausgewechselt aus der Kabine. Mit Volldampf und dem Willen das 2:1 zu machen gab das Team von Trainer  Fuat Kilic jetzt den Ton an. Robin Garnier hatte es in Minute 51 zuerst auf dem Schlappen, doch in der 54. Minute war der Ex-Fortune Stipe Batarilo-Cerdic zur Stelle und schob aus gut 5 Metern ins Netz. Fortuna wirkte geschockt und fand kaum noch ins Spiel. Aachen wollte den Deckel drauf machen und ausgerechnet ein Kölner, nämlich Manuel Glowacz, machte es und läutete die Gelb-Schwarze Party ein. Sein 3:1 in der 85.Minute bedeutete den Pokalsieg für die Gelb-Schwarzen.

Damit endete für Fortuna Köln eine ziemlich verkorkste Saison, zunächst der Abstieg in die Regional-Liga West, jetzt die bittere Niederlage im Finale des Mittelrhein-Pokals.

“Unser schon labiles Konstrukt geriet ins Wackeln durch die Disziplinlosigkeit eines Spielers. Das Spiel bekam eine völlig andere Struktur und wir mussten uns erstmal schütteln. Am heutigen Sonntag entscheidet sich mein weiterer Weg“, so der Symphatische Trainer des SC Fortuna Köln.

Unschöne Szenen nach dem Schlusspfiff im Bonner Sportpark. Nachdem das Schiedsrichter Gespann nach 95 Minuten zur Pokalsause abgepfiffen hatte, drängten Aachener Fans aus der Ultra-Szene auf den Platz und warfen mit Bierbänken, Stühlen und Werbebannern. “Absteiger, Absteiger“, gröhlten sie in Richtung des Fortuna Köln Blockes. Die Polizei musste Pfefferspray und Tränengas einsetzten und das Ordnungspersonal war gefordert. Diese beklagten insgesamt 5 verletzte Kollegen und Kolleginnen, eine davon wurde mit Ihrer Weste so gewürgt, dass sie Ohnmächtig wurde. Ein anderer Kollege trug ein dick geschwollenes Auge davon, einem weiteren Ordner klaute man die Weste. Nach 45 Minuten konnte dann die Siegerehrung vorgenommen werden.

Alfred Vianden fand auch keine Worte in der Pressekonferenz für diese Entgleisung der Fans aus Aachen:

“Es ist nicht zu entschuldigen, sie haben doch gewonnen. Warum feiern sie nicht friedlich den Erfolg“, so der Präsident des FVM.

Text und Fotos: Heinz-Peter Jülich

 

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