„FVM-Fair Play des Jahres“-Sieger in Lanxess-Arena-Loge ausgezeichnet

„FVM-Fair Play des Jahres“-Sieger in Lanxess-Arena-Loge ausgezeichnet

Der FVM hat im Rahmen einer Ehrungsveranstaltung in Köln die Sieger der „FVM-Fair Play des Jahres“-Aktion der Spielzeit 2022/23 ausgezeichnet. Die fünf beeindruckendsten Fair-Play des Montas Gesten werden als Jahressieger ausgezeichnet.

Der FVM-Fair-Play-Beauftragte und Vorsitzende des Verbandsspielausschusses Markus Müller verlieh die Pokale, Urkunden und Sachpreise in einer Loge der Lanxess Arena im Rahmen eines Eishockeyspiels der Kölner Haie an die Preisträger. „Dieses Jahr zeichnen sich die Gewinner*innen dadurch aus, dass die gesamte Bandbreite der Akteure des Fußballs - von der Spielerin über den Trainer und Vereinsverantwortlichen bis hin zum Schiedsrichter – bei unseren Jahressieger*innen vertreten sind. Dies zeigt, dass wir alle gemeinsam für ein faires Miteinander auf und neben dem Platz sorgen können, was die diesjährigen Prämierten eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben. Sie sind alle Vorbilder für die Fußballfamilie am Mittelrhein“, unterstrich Müller seine Anerkennung für die Fair Play-Gesten.


Die FVM-Fair Play-Sieger der Saison 2022/23:

  • 1. Platz: Markus Schmitz (Bosna Köln)
  • 2. Platz: Noel Schmitz (Pulheimer SC)
  • 3. Platz: Marco Brungs (Horremer SV)
  • 4. Platz: Klaus Dietsch (SW Stotzheim)
  • 5. Platz: Katharina Schmitz (SV Viktoria Rot-Weiß Waldenrath/Straeten)

Auch in dieser Saison zeichnet der FVM wieder faires Verhalten aus: Faire Aktionen können von allen Personen per E-Mail gemeldet werden an fairplay(at)fvm.de.


Alle Preisträger der Saison 2022/23 und ihre Fair Play-Gesten im Überblick:

Den fünften Platz belegt Katharina Schmitz vom SV Viktoria Rot-Weiß Waldenrath/Straeten: Im Frauen-Kreispokalfinale des Kreises Heinsberg zwischen Waldenrath/Straeten und den SF Uevekoven sorgte Katharina Schmitz für eine bemerkenswerte Fairplay-Geste: Nach einem vermeintlichen Haltevergehen an ihr im Strafraum und einer gelben Karte für die Gegnerin gab sie zu, dass kein strafbares Vergehen vorlag. Die Verwarnung und der Strafstoß für die eigene Mannschaft wurden zurückgenommen und das Spiel wurde mit einem Schiedsrichter-Ball fortgesetzt. Am Ende gewannen die Gegnerinnen aus Uevekoven mit 0:1 in der Verlängerung. Katharina Schmitz hat also auf Kosten des Pokalsiegs der eigenen Mannschaft auf den falschen Elfmeter verzichtet, da Sie den Gedanken des Fair-Plays über den des persönlichen Vorteils gestellt hat.  

Den vierten Platz belegt Klaus Dietsch von Schwarz-Weiß Stotzheim. In einem Spiel der B-Junioren Sonderliga des Kreises Euskirchen zwischen SW Stotzheim und der JSG Kirchheim/Arloff/Flamersheim herrschte angespannte Derbyatmosphäre von Beginn an. Und das Spiel begann direkt auch mit einem spielentscheidenden Pfiff, als der Schiedsrichter, der zugleich auch Trainer der Gastmannschaft ist, einen Spieler der eigenen Mannschaft in der 5. Minute mit Rot vom Platz schickte, da er ein Fußvergehen als Notbremse interpretierte. Klaus Dietsch relativierte die Entscheidung und meinte, dass beide Spieler in einem Laufduell ins Stolpern kamen. Nach einem Gespräch der beiden Trainer nahm der Schiedsrichter die Entscheidung zurück und beide Mannschaften konnten das Spiel, welches 3:3 endete, Elf gegen Elf beenden. 
Klaus Dietsch hat damit den Beweis erbracht, dass der Dialog auf dem Platz oft zu fairen Lösungen führen kann.

Platz drei konnte sich Marco Brungs vom Horremer SV sichern. Marco Brungs ist Jugendleiter beim Horremer SV und war in dieser Funktion auch verantwortlich für die Organisation eines D- Jugend-Turniers. Bei einem der Halbfinalspiele zweier Nachwuchsteams von Profivereinen sorgte ein spielentscheidender Strafstoßpfiff in der Schlussphase des Spiels für heftige Reaktionen gegenüber einem 14-jährigen Schiedsrichter. Es kam zu Beleidigungen bis hin zur Androhung von Gewalt. Als der veranstaltende Verein unter der Regie von Marco Brungs die Situation realisierte, griff er sofort deeskalierend ein und beruhigte die gesamte Situation, außerdem wurde sich unmittelbar um den jungen Schiedsrichter gekümmert, welcher aus der Situation genommen wurde. Im Nachgang sagte die Mutter des Schiedsrichters, dass dieser sein Hobby nur weiter ausführen würde, weil die Veranstalter so schnell und konsequent eingegriffen hätten. Der Schiedsrichter ist weiterhin im FVM aktiv.
Gerade im aktuell laufenden “Jahr der Schiris”, in welchem es insbesondere auch um Wertschätzung für das Amt der Unparteiischen geht, gebührt Marco Brungs für diesen schnellen Einsatz zugunsten eines jungen Schiedsrichters großer Respekt.

Der Zweitplatzierter Noel Schmitz vom Pulheimer SC konnte an der Ehrungsveranstaltung leider nicht teilnehmen. Als der Schiedsrichter einen fairen Zweikampf um den Ball als Foul an Noel Schmitz wahrnahm und den Gegner wegen einer Notbremse des Platzes verwies, klärte Noel Schmitz die Situation fair auf: Der Ball und nicht er wurde getroffen. Der Schiedsrichter nahm seine Entscheidung zurück und das Spiel konnte weitergehen.  

Mit dem ersten  Platz wurde der Schidesrichter Markus Schmitz, der für den Verein Bosna Köln pfeift, ausgezeichnet: Am Sonntag, den 11. September letzten Jahres, ging er über den Platz der SV Deutz 05 zur Platzkontrolle. Es fand noch das Spiel der Kreisliga B zwischen Deutz 2 und BW Köln statt. Hinter dem Tor angekommen, sah Markus Schmitz einen verletzten Spieler, der auf dem Boden lag, und bemerkte, dass dieser von seinem Kollegen gestützt wurde. Auf Nachfrage teilte der Spieler mit, dass sein Kollege wohl einen Tritt vor den Kopf bekommen hat.
Markus Schmitz kam die Situation und der am Boden liegende Spieler etwas merkwürdig vor und so kniete er sich neben den Spieler und versuchte diesen, ohne Erfolg, anzusprechen. Als dieser nicht reagierte, forderte er den anderen Kollegen des Spielers auf, einmal die Atmung zu testen, diese war zu diesem Zeitpunkt noch vorhanden. Eine Schmerzreiz-Auslösung bewirkte jedoch nichts, der Spieler kam nicht mehr zu sich. Plötzlich setze die Atmung des Spielers aus und Markus Schmitz konnte keinen Puls mehr spüren. Er begann mit einer Herzdruckmassage, da keine Vitalzeichen des Spielers zu vernehmen waren. Nach sechs oder sieben Stößen gab der Spieler ein Atemgeräusch von sich und der Puls war wieder da. Der Spieler wurde in die stabile Seitenlage gelegt und anschließend nach ca. fünf Minuten dem Notarzt übergeben, der auf den Platz gefahren war.
Beide Mannschaften spielten, nachdem man aus dem Krankenwagen erfahren hatte, dass der Spieler den Umständen entsprechend wieder in einem guten Zustand ist, das Spiel zu Ende. Schiedsrichter Markus Schmitz leitete ebenfalls das anschließende Landesligaspiel.Markus Schmitz hat durch dieses beherzte und schnelle Eingreifen gezeigt, dass es im Fußball auf das Miteinander ankommt: Wir sollten untereinander Rücksicht nehmen und aufeinander achten, dies hat Markus Schmitz beeindruckend unter Beweis gestellt und hierbei sogar ein Menschenleben gerettet!

 

Mehr zum Thema:

Eine Übersicht über alle Fair Play des Monats/Jahres-Sieger finden Sie hier.

 

Die Sieger der „FVM-Fair Play des Jahres“-Auszeichnung vorn v.l.: Klaus Dietsch, Markus Schmitz, Marco Brungs, Marcus Müller, Katharina Schmitz, Sandra Fritz (FVM-Geschäftsführerin).
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