Bitburger-Pokal Viertelfinale: Alles andere als Alltag

Im letzten ausstehenden Viertelfinal-Spiel des Bitburger-Pokals treffen mit Viktoria und Fortuna Köln am Dienstag, 18 Uhr, zwei Vereine mit großer Tradition und Anhängerschaft aufeinander.

Bitburger-Pokal Viertelfinale: Alles andere als Alltag

Der Sportpark Höhenberg wird wieder einmal zur Bühne eines großen Duells. Am Dienstag, 18 Uhr, steht dort das letzte Viertelfinalspiel des Bitburger-Pokals an. Doch im Vergleich zwischen dem heimischen Regionalligisten FC Viktoria Köln und dem Drittligisten Fortuna Köln geht es um mehr als den Einzug in die Runde der letzten vier. Es ist das Aufeinandertreffen der beiden nach dem 1. FC Köln erfolgreichsten Klubs der Rheinmetropole, es ist die Begegnung zweier Fanlager, die ihre Mannschaften stets leidenschaftlich unterstützen und für Fortuna-Coach Tomasz Kaczmarek ist es die Rückkehr zu seinem alten Verein. „Ich habe natürlich noch einige Verbindungen dorthin und freue mich auf das Wiedersehen mit Verantwortlichen und Spielern. Aber meine Zeit bei der Viktoria war zu kurz, als dass ich jetzt emotional befangen wäre“, sagt der 34-Jährige. 2015 und 2016 gelang es dem FC Viktoria unter seiner Führung, den Cup zu holen. Vor knapp drei Jahren bezwang man dabei die Fortuna im Finale mit 7:6 nach Elfmeterschießen. „Die Spiele in Bonn waren besondere Highlights“, sagt Kaczmarek. „Ich liebe diesen Wettbewerb, weil er so eine große Herausforderung darstellt und weil er die Chance bietet, einen Titel zu gewinnen“, betont er. Denn daran werde man als Trainer und Spieler letztlich gemessen.

Doch die Aufgabe gegen den Stadtrivalen wird keine leichte, da ist sich der gebürtige Breslauer sicher: „Ich weiß genau, wie viel dieser Vergleich den Verantwortlichen der Viktoria bedeutet. Jeder weiß, dass schwere Zeiten anbrechen, wenn man dieses Spiel verliert. Das färbt auf die Mannschaft ab.“ Nicht umsonst habe sich der Rivale im Pokal viermal in Folge gegen die Fortuna durchgesetzt.

Auch im Mai 2018 hatte die Fortuna das Nachsehen. Vor 4386 Zuschauern gewann die Viktoria im Semifinale mit 3:0. Alle Treffer fielen in der Nachspielzeit. Viktoria zog ins Endspiel gegen den Ligarivalen Alemannia Aachen ein und gewann 2:0.

Patrick Glöckner hat diese Spiele und Siege, die alles andere als Alltag sind, miterlebt. Damals noch als Co-Trainer von Olaf Janßen, dem er Anfang 2018 vom FC St. Pauli ins rechtsrheinische Köln gefolgt war. Seit dem Wechsel Janßens zum VfL Wolfsburg ist der 42-jährige Glöckner nun Cheftrainer von Viktoria Köln. Er soll ein Ziel erreichen, das seine Vorgänger zuletzt allesamt verpassten: die Rückkehr in den Profifußball. Als Tabellenführer befindet sich das Team tatsächlich auf Kurs Richtung Meisterschaft und Dritte Liga. Und mit einem Pokalsieg könnte Glöckner gleich für ein Double sorgen. „Das interessiert mich aber im Moment überhaupt nicht“, sagt er. „Selbstverständlich wäre es schön aufzusteigen und den Pokal in Bonn in die Höhe zu recken, aber was zählt, ist einzig das nächste Spiel.“ Ohnehin erfordere die Klasse der Fortuna die volle Konzentration. Es gelte, der enormen Physis und Wucht des Drittligisten standzuhalten. „Wir müssen vor allem in den Zweikämpfen etwas entgegensetzen und einen klaren Plan verfolgen“, sagt er.

Ein Plus des Teams besteht darin, dass die Offensive über mehrere torgefährliche Spieler verfügt, „die alle auch gut gegen den Ball mitarbeiten“, wie Glöckner unterstreicht. Die besten Torschützen sind derzeit Christian Derflinger, Sven Kreyer, Mike Wunderlich und der wiedergenesene Albert Bunjaku. Auch Kaczmarek lobt die Offensivstärke des Gegners. „Das ist hohes Drittliga-Niveau“, sagt er. Doch seine Elf hat sich zuletzt im Kampf um den Klassenerhalt ebenfalls sehr stabil gezeigt. Der schwache Start nach dem Beginn seines Engagements bei der Fortuna im November mit einem 0:7 gegen den SV Wehen Wiesbaden und einem 0:6 in Unterhaching ist vergessen. „Der Abschied von Trainer Uwe Koschinat kam damals ja sehr kurzfristig. Wir haben eine Phase gebraucht, um unsere Stärke wiederzufinden. Aber in dieser Zeit sind wir als Gruppe noch enger zusammengewachsen“, sagt Kaczmarek.

Einen guten Teamgeist bescheinigt aber auch sein Pendant beim FC Viktoria der eigenen Mannschaft. Glöckner freut sich auf das Kräftemessen im Derby. Das sei immer etwas Besonderes. Außerdem habe man personell kaum Sorgen, da auch Bunjaku und Tim Goller wohl einsatzfähig sein werden.

Etwas schwieriger gestaltet sich die Situation beim Kontrahenten. Kristoffer Andersen, Maik Kegel, Moritz Hartmann und Joe Abu Hanna dürften ausfallen. Doch Kaczmarek ist überzeugt, dass man für das Ziel, den Stadtrivalen zu schlagen und ins Halbfinale einzuziehen, in der Lage sei, zusammenzurücken und das Fehlen der Leistungsträger zu kompensieren.

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